Diabetes ist nicht nur eine gesundheitliche Herausforderung, sondern bringt auch finanzielle Belastungen mit sich. Mit jährlich über 7,4 Milliarden Euro Kosten allein in Deutschland ist es wichtig zu wissen, welche Ausgaben die Krankenkasse übernimmt – und welche nicht.
Wofür entstehen bei Diabetes Kosten?
Die Diagnose Diabetes mellitus – sei es Typ 1 oder Typ 2 – bedeutet für viele einen neuen Alltag voller Hilfsmittel und Therapien.
Stefan Schwartze, der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, betont anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November, dass die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus stetig wächst. „Viele Betroffene wissen nicht einmal von ihrer Erkrankung“, erklärt er.
Sobald die Diagnose gestellt ist, zeigt sich für viele Patienten, wie umfangreich die Versorgung bei Diabetes sein kann. Besonders Insulin steht dabei im Zentrum, sowohl für Typ-1- als auch für Typ-2-Diabetiker. Obwohl Forschungen in China an einer Stammzellentherapie eine insulinfreie Zukunft ermöglichen könnten, sind derzeit neben dem Insulin selbst noch zahlreiche weitere Kostenfaktoren mit der Behandlung von Diabetes verbunden.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Kostenpunkte:
- Insulin
Für viele Diabetiker unverzichtbar, ist Insulin eine der größten Ausgaben. - Hilfsmittel zur Blutzuckerkontrolle
Dazu gehören:- Blutzuckermessgeräte
- Teststreifen
- Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM)
- Insulinpens und -pumpen
Diese Geräte helfen bei der präzisen Verabreichung von Insulin. - Zusätzliche Therapien und Leistungen
Dazu gehören:- Medizinische Fußpflege
- Schulungen zur Krankheit
- Rehabilitationsmaßnahmen
Was übernimmt die Krankenkasse bei Diabetes?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt viele Kosten – allerdings gibt es Unterschiede je nach Diabetestyp und Therapieform:
- Blutzuckermessgeräte und Teststreifen
- Typ-1-Diabetiker erhalten bis zu 600 Teststreifen pro Quartal.
- Typ-2-Diabetiker bekommen bis zu 200 Teststreifen pro Quartal (nur bei Insulintherapie).
- Bei Schwangerschaftsdiabetes und Insulinbedarf werden ebenfalls Teststreifen übernommen.
- Kontinuierliche Glukosemessung (CGM)
Wird übernommen, wenn eine intensivierte Insulintherapie notwendig ist. - Insulinpens und Pennadeln
Kosten werden bei ärztlicher Verordnung erstattet. - Insulinpumpen
Die Kostenübernahme wird individuell geprüft, etwa bei Schichtarbeitern oder Frauen mit Kinderwunsch. - Medizinische Fußpflege
Bei diabetischem Fußsyndrom werden die Kosten übernommen. - Diabetes-Schulungen und Reha-Maßnahmen
Diese Angebote sind kostenlos, wenn sie ärztlich verordnet werden.
Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse nicht?
Nicht alle Ausgaben werden gedeckt. Dazu gehören:
- Therapie durch Ernährungsumstellung bei Schwangerschaftsdiabetes.
- Blutzuckermessgeräte und Teststreifen für Typ-2-Diabetiker ohne Insulinbedarf.
- Nicht-invasive Messgeräte z.B. (ohne Einstich).
- Digitale Insulinpens oder Smartpens.
- Echtzeit-CGM für Typ-2-Diabetiker ohne Insulintherapie.
Zuzahlungen bei Diabetes
Gesetzlich Versicherte müssen in der Regel zehn Prozent der Kosten für Medikamente und Hilfsmittel selbst tragen. Dabei gilt: mindestens 5 Euro, maximal 10 Euro pro Hilfsmittel. Beispiele für Zuzahlungen sind:
- Blutzuckermessgeräte, Insulinpens und Pumpen
- Nadeln oder Kanülen
- Krankenhausaufenthalte und Reha (10 Euro pro Tag)
- Medizinische Fußpflege (10 Euro pro Verordnung + 10 Prozent der Kosten)
Diabetes kann finanziell herausfordernd sein. Umso wichtiger ist es, die Leistungen der Krankenkasse zu kennen. Bei Unsicherheiten hilft eine Beratung, etwa durch die Pflegedienst Mira.
Bleibt gesund und informiert! 🩺💙